Religionswissenschaftliche Abhandlung

 

 

Von Moses bis Osho

 

Moses

 

Ohne Religionswissenschaften studiert zu haben, bin ich zu einer ziemlich vertiefenden Einsicht gelangt. Ich kann natürlich nicht jede einzelne Religion hier abhandeln, jedoch das Prinzip leuchtet mir ziemlich ein.

 

Zu irgendeinem Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte, vermutlich vor etwa 45.000 Jahren, als die Menschen zu denken begannen und sich Dinge vorstellten, waren sicherlich die eindrücklichsten Fragen, die nach dem wo wir herkommen und wo wir nach dem Tod hingehen, wer uns erschaffen hat. Da es dafür bis heute keine wirkliche Erklärung gibt, hat der Mensch darüber gewisse Theorien erarbeitet. Diese Theorien nennen wir Religion. Es gibt 1000ende Religionen auf der Welt, alle sind anders, jedoch alle beschäftigen sich  mit den Fragen, wer hat uns erschaffen und wo gehen wir nach dem Tod hin. Der Gedanke an den Tod ist eine ziemlich unangenehme Sache und schwer zu akzeptieren. Deshalb gibt es Himmel, Nirvana und Wiedergeburt.

 

Als die Juden in Ägypten waren, gab es eben bis dahin den Glauben an die Genesis, an Jehova und die Geschichten von Abraham. Die Juden waren in Ägypten unterdrückt. Dort gab es Ra und Isis und die Pharaonen. Wären sie dort geblieben und hätten sich assimiliert, dann wäre Netanjahu heute vermutlich Ägyptischer Ministerpräsident und Ägypten würde die meisten Nobelpreisträger stellen.

 

Jedoch empfanden die Juden damals wie heute, dass sie das auserwählte Volk sind und suchten das gelobte Land. Moses war sicher ein starker Anführer und versprach ihnen die blühenden Landschaften, er sah Kohl ziemlich ähnlich. Sogar das Meer teilte sich. Aber er war eben nur Moses, ein Mensch wie du und ich und alle anderen Mitreisenden. Sie zogen in der Nähe von Sinai in der Gegend rum und fanden das gelobte Land einfach nicht. Es gab Streit und Hader, Mord, Untreue, Elternmorde, man zweifelte an Gott und wäre vielleicht doch lieber beim Ra geblieben, usw. Moses war verzweifelt. Er hatte die Führung, schon, aber nach dem er das gelobte Land nicht gleich fand fing man an zu zweifeln an ihm. Er wollte Regeln aufstellen und das Chaos beenden, doch die sagten: „Wer bist du Moses, uns zu sagen, was wir tun dürfen und was nicht?“ Er wusste keinen Rat und ging in die Wüste und versenkte sich in  sich selbst (auch mir kamen immer die besten Ideen in Meditation). Er verbrachte lange Zeit in der Wüste und schrieb sich auf, wie er sich ein gutes Leben vorstellte. So entstanden die 10 Gebote. Dann jedoch zweifelte er, ob seine Mitbrüder das einfach annehmen würden. Wer war er schon, Gesetze zu erlassen. Und er sah aber, dass es gut war. Es kam von seinem tiefsten Herzen, würde man heute sagen und manche sagen, es komme von Gott. So ging er denn hin zu den anderen und verkündete: „Horcht, was mir in der Wüste passiert ist. Der Himmel hat sich geöffnet und Gott hat zu mir gesprochen und er hat gesagt: ‚Moses, dies sollen die Gebote sein, nach denen ihr zu leben habt, als dass ihr dann das gelobte Land findet‘“. Und die anderen sagten: „Lasst uns Gott folgen, wir irren jetzt schon so lange umher und Unfrieden und Leid kommt über uns und die Gebote sind gut. Sie müssen von Gott sein.“

 

Und weil die Gebote gut waren, fanden sie das gelobte Land. Denn das gelobte Land ist nicht an einer Stelle sondern in einem selbst. Und als sie plötzlich in Frieden und Freundschaft lebten und plötzlich wieder ihre Eltern ehrten, die Frau des anderen nicht mehr begehrten oder sich gleich die Köpfe einschlugen, war das gelobte Land sogleich da.

 

Jesus

 

Etwa 2000 Jahre später sah ein junger Zimmermann, dass es nicht gut war. Er sah die Priester, die Händler in Lourdes und Altötting (äh, im Tempel) und staunte, was aus dem gelobten Land wurde. Macht und Geld und Korruption war über die Priester gekommen und Gott war nur noch ein Wort. Er vermisste die Liebe, die Liebe zu sich selbst und den anderen. Jedoch sein Mitgefühl war groß. Auch war er mutig. Er war wild. Er ließ sich taufen, ging mehrmals in die Wüste, meditierte und hatte eine tiefe Verbindung zu Gott. Er sagte zu sich: „Es fühlt sich fast an, als wäre ich sein Sohn.“

 

Denn die  Gedanken des Moses hatten sich abgenützt. Schon viele hatten Visionen, Gott sprach zu vielen und oft auch wie heutzutage, kompletten Unsinn. Ramtha, Kryon, Geistwesen und vieles mehr kann man heutzutage auf den Esoterikmessen finden. Manche glauben sogar dran, aber Jesus ging es um die Menschheit im Ganzen. Liebe deinen nächsten wie dich selbst. Halt die zweite Wange hin, teile dein Tuch mit dem Armen. Das ging über die 10 Gebote hinaus.

 

Da er kein Philosophieprofessor war, ging er zu den Fischerleuten am See Genezareth und sagte: „Hört, ich Jesus, bin Gottes Sohn und ich sage euch, werft eure Netze weg und folget mir, auf dass ihr ins Himmelreich kommt.“ Und weil seine Worte und Taten gut waren (insbesondere verstand er Wasser in Wein zu verwandeln), folgten sie ihm. Heute ist die Christenheit die größte Religionsgemeinschaft der Welt und, man kann es fast nicht glauben, die Menschen glauben wirklich daran, das Jesus Gottes Sohn ist und neben ihm auf dem Thron sitzt. Sicher, wer tiefer in die Theologie einsteigt, wird nicht so einfach abgespeist, Jesus, Gott und der heilige Geist sind eins. Jesus ist alles zugleich. Und doch ist Jesus nicht er selbst, weil er sein Selbst abgegeben hat und somit ist er Gott oder das Göttliche. Sein Geist ist präsent aber nicht hat er die Macht über ihn, sondern der Geist ist eins mit seinem Sein und damit mit dem Göttlichen. Ich finde das wunderschön. Die beiden Bücher, die Osho über Jesus geschrieben hat, sind für mich eine der schönsten, ich habe sie sehr früh gelesen und da ich als Kind mit Jesus tief verbunden war, die Kirche aber auch früh verließ, konnte ich mit Jesus meinen Frieden schließen. Diese Bücher über Jesus (Jesus aber schwieg und …..) sind ein Muss für jeden, der als Christ erzogen worden ist.

 

Ihr wisst ja selbst, wie es um die Christenheit steht. Aber man muss bedenken, dass diese Priester und Päpste, Menschen wie du und ich sind und auch wie die 24 vom Inner Circel und man muß es verzeihen. Als ich mit 18 aus der Kirche austrat, schrieb mir mein Pfarrer, bei dem ich Messdiener war: „Zuerst warst du Johannes, der Lieblingsjünger von Jesus, jetzt bist du Judas.“ Als ich ihm eine 4 seitige Begründung schreib antwortete er mir in einem leidenschaftlichem Brief: „Karl, ja, du hast in den meisten Sachen die du sagst Recht, aber wir sind Menschen und was mich angeht, versuche ich so gut es geht, das Wort Jesus zu leben, Richte nicht über die anderen, sonder führe selbst ein Leben in Liebe und Demut“. Auch da musste ich ihm Recht geben, denn er war ein wunderbarer Pfarrer. Doch ich war zu wild und kompromisslos um nochmal in den Schoss der Kirche zurückzukehren.

 

Osho

 

Tja, und dann vergingen wieder 2000 Jahre und es wurde in der Zwischenzeit nicht mehr viel erfunden was Religion ausmacht. Mohammed kam noch dazu und da er das Wesen des Mannes kannte, verschleierte er die Frau, welch ein Gemetzel wäre sonst entstanden und versprach die Jungfrauen im Paradies. So schützt er wirksam die Frau. Ein Glück dass die Männer das glauben, sie schieben die vergewaltigerei einfach auf ins Paradies und die medizinische Kunst der Widerherstellung des Hymens im Paradies bedarf einer großen Ärzteschar. Welch raffinierter Schachzug.

 

Es bedarf einer unglaublichen Intelligenz und Einsicht, so etwas wie Moses oder Jesus zu erfinden. Gott sprach zu mir und ich bin Gottes Sohn. Heute kann damit jeder was anfangen. Auch zu mir spricht Gott oder das göttliche und auch ich fühle mich als Gottes Sohn.

 

Doch dann kam Osho und er sagte: „Ich selbst bin Gott oder das göttliche und ihr seid es auch, ihr wisst es nur nicht.“ Was für eine unglaubliche Blasphemie. Scharen von Sektenpfarrern kamen auf den Plan und sagten: Er ist nicht Gott, er ist des Teufels. Wir wissen durch die Bibel, was Jesus predigte. Es ist viel, nach damaligen Maßstäben. Doch was Osho produzierte in seinen Lectures ist unglaublich. In jeden einzelnen Winkel aller Religionen der Welt stieg er ein, in die Philosophie, Politik, Liebe, Sexualität, es gibt nichts, was er nicht be- und erleuchtet hätte. Wenn ich es lese, bin ich jedes Mal wie geplättet. Und je länger ich lebe, je tiefer ich in mein Selbst einsteige, desto mehr verstehe ich, was er eigentlich meint. Tausendmal hab ich gelesen, dass ich das jetzt akzeptieren muss. Und mal ganz ehrlich. Wer hat es kapiert? Letztens ging ich die Treppe runter, mein Rücken schmerzte, ich schob Dinge vor mich her, das Auto sprang nicht an, ich war genervt. Ich verurteilte mich für meine Genervtheit, meine Ungeduld, usw. Wer kennt das nicht. Und einen Tag vorher las ich das mit dem akzeptieren. Und als ich die Treppe runterging, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Akzeptiere. Und plötzlich war ich nicht mehr der Schmerz, die Ungeduld, die Genervtheit. Plötzlich fühlte sich alles ganz leicht an. Und dieses Gefühl trage ich nun in meinem Herzen mit mir rum. Nicht immer. Aber immer mehr.

 

Es ist grandios. Er sagt: „Ich bin Gott und du bist es auch nur du weißt es noch nicht. Komm und folge mir und du wirst es erkennen.“ Ich folgte ihm, bis er gegangen war.

 

Was kommt jetzt? Nach Jesus kamen die Päpste und nach Osho kamen die Satsanglehrer. Alle die ich bisher kennenlernte, und das sind nicht viele, beeindruckten mich. Doch bei keinem hatte ich das Bedürfnis, mich als Schüler zu ihnen zu begeben.

 

Warum erzähle ich diese Geschichte.

 

Ich war und bin Osho sehr nah. Ich habe ihm die meisten Schritte meines Wachstums zu verdanken. Ich ehre ihn und kann ihn spüren, wenn ich an ihn denke oder lese von ihm. Insofern war es grandios gerade in einem 2000er Jahr zu leben und ihn zu treffen. Doch was danach kommt, und man spürt es schon, wird wieder schwächer werden. Mit Osho ist wieder ein Quantensprung in der Menschheit passiert und was er die ganze Zeit sagte, wird immer mehr Gemeingut, oft, ohne dass es mit ihm in Verbindung gebracht wird. Priester bieten in Klöstern Zen-Meditation, das akzeptieren des Jetzt ist Allgemeingut (naja, ich übertreibe), in Kliniken gehört die Dynamische zum Repertoire.

 

Jedoch dachte ich das letztemal: „Sollte ich die Wahrheit jemals erkennen (und ich bin zuversichtlich, dass dies noch passiert), was würde ich behaupten um die Wahrheit so überzeugend verbreiten zu können, als dies Moses, Jesus und Osho taten. Denn die Wahrheit zu erkennen ist eins, die Menschheit davon zu überzeugen kommt nur alle 2000 Jahre vor. Vielleicht krieg ich das ja mit der Wiedergeburt so gedeichselt, dass ich etwa 4000 wieder geboren werde.  

 

Shreyas